Als am 14. Juli 2021 das Tief "Bernd" eine Flutkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen auslöste war seitdem nichts mehr, wie es einmal war. Auch hier haben wir schnell und unkonventionell einen Hilfstransport zusammengestellt. Der Krieg in der Ukraine sorgt für großes Leid und zwingt viele Menschen zur Flucht. Bei dem so wichtigen Transport von Hilfsgütern für die Ukraine spielen gerade jetzt flexibel verfügbare Transportkapazitäten eine wichtige Rolle. Um die freiwilligen Helfer dabei zu unterstützen, hat die Verkehrsakademie Roffhausen umgehend reagiert und einen MB Actros 2745 LL mit zwei Fahrern, die sofort ihre Bereitschaft bekundet haben, zur Verfügung gestellt. Mit Entsetzen und großer Betroffenheit erleben wir gerade, wie viel Not heute die Menschen in der Ukraine erleiden: als Kriegsflüchtlinge, die Hals über Kopf ihre Heimat verlassen müssen, denen von Heute auf Morgen all das genommen wird, auf das sie ihre Zukunft aufgebaut haben. Vor diesem Hintergrund der militärischen Auseinandersetzung in der Ukraine wurde in Zusammenarbeit mit der privaten Hilfsorganisationen zur Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung ein Transport von humanitären Hilfsgütern sehr kurzfristig ein Einsatzplan für die Durchführung entwickelt. In unserem Umfeld spüren wir eine große Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft, weshalb wir uns entschieden haben, unser Engagement in enger Abstimmung mit den Initiatoren Frau Katja Fischer und Familie Manuela und Thomas Engelhardt zu bündeln und wirkungsvoll den vom Krieg betroffenen Menschen zu helfen. So begann schon vor dem diesjährigen Osterwochenende die doch sehr umfangreiche Planung des Transports in Zusammenarbeit mit der Organisatoren Katja Fischer und Familie Engelhardt. Zunächst konnte unser Lkw mit Hilfe einer großzügigen Dieselspende der Nord-West-Oelleitung GmbH Wilhelmshaven (NWO), welche Herr Getrost organisiert hatte, vollgetankt werden. Dann wurde die Route mit den Fahrern Robert Rydlak und Mustafa Karahasan von der Verkehrsakademie Roffhausen besprochen und die Mautbefreiung für die einzelnen Staaten, die durchfahren werden sollten, beantragt sowie die vielfältigen Ausnahmeregelungen für Hilfstransporte mit schweren Lkw nochmals aktuell geprüft und abgestimmt. Schon am Samstag vor Ostern ging es dann an das Verladen. Gleich früh um 8:00 Uhr wurde eine Trockenhefespende von 250 kg von der Bäckerei Kempe übergeben. Auf dem Bauernhof der Familie Engelhardt waren dann gegen 14:00 Uhr viele fleißige Helfer vor Ort, die von Manuela und Thomas Engelhardt zusammengetrommelt wurden. So war die Wechselbrücke des LKW, ein Mercedes-Benz Actros der neusten Generation der Verkehrsakademie Roffhausen innerhalb von zwei Stunden randvoll mit Hilfsgütern. Es kamen ca. 4,5t Spenden mit dem ca. 2000 km entfernten Ziel Reșița in Rumänien zusammen, die sich Ostermontag 18:00 Uhr auf die Reise machten. Von dort aus wurden die Hilfsgüter bestehend aus Hefe, eine mobile Zahnarzteinheit mit Computern und Bildschirmen, Kinderspielzeug, Damen-,Kinder- und Herrenwäsche, Schuhen, Katzen- und Hundefutter und Hygieneartikel an die Bedürftigen verteilt. Bis auf wenige Unwägbarkeiten (Stau durch Grenzkontrolle an der rumänischen Grenze und Verwiegungen des LKW in Ungarn) verlief der Transport reibungslos. Unsere Crew war dann Freitagnacht wieder zurück in der Heimat und der LKW Actros 2745 LL konnte unbeschädigt, aber mit fast leer gefahrenem Kraftstofftank am Standort in Roffhausen abgestellt werden ... und danach war erst einmal schlafen, zuhause im eigenen Bett angesagt. Unser ganz besonderer Dank gilt der Initiatoren Frau Fischer und Familie Engelhardt mit allen Helfern vor Ort, den Sponsoren NWO und Bäckerei Kempe, den nicht genannten Helfershelfer sowie insbesondere unseren Truck-Fahrern Robert und Mustafa, die sich engagiert und uneigennützig in den Dienst der guten Sache gestellt haben. Fazit: „Not sehen, Hilfebedürftigkeit erkennen und spontan handeln“ ... das ist die Perspektive!
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